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Kurzprosa

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„Kollateralschäden“

gehört zu einer dreiteiligen Sammlung an Erzählungen, die von 2011 bis 2012 entstanden sind. Es geht um Menschen, die in ungewöhnlichen Situationen bestehen oder scheitern. Sei es ein Mann vor einer verbotenen Tür, eine sich im Wald verirrende Frau, oder eine Alkoholikerin, die von ihrem Arzt in einen Zombie verwandelt wird. Wir begleiten einen Ermittler in dunkle Kellerräume voller gequälter oder getöteter Menschen, lassen uns von einer im Himalaja abgestürzten Pornofilmcrew berichten, beobachten mit einem jungen Studenten zwei geisterhafte Sportkommentatoren und erleben mit einem Psychologen die Begegnung mit einer Parallelwelt. Ahners Erzählungen kleben an den Händen. Sie überraschen meist mit Wendungen und Auflösungen, die im Vergleich zu anderer Kurzprosa geradezu erfrischen. Und immer existiert mehr als eine Ebene, mehr als eine Dimension, selbst in den augenscheinlich kaltschnäuzigsten Texten, und das erneute Lesen öffnet eine Tür im Leserherz, das hungrig wird nach mehr.

H.S.

"Widerstand gegen das Unbekannte"

Der zweite Band der Sammlung führt uns zunächst ins Alte Rom, später in das Paris der Besatzungszeit, macht einen Zwischenstopp in einer pervertierten Zukunft und landet im russischen Kriegsgefangenenlager einer alternativen Vergangenheit. Zwischendurch erleben wir den Abstecher zum Alltag eines Geschwisterpärchens, das dominant-devote Auf und Ab einer exaltierten Zweierbeziehung und lesen darüber hinaus noch eine der schwärzesten Mediensatiren, bevor uns der Autor in einem sachlichen Wochenschauton in die finale Geschichte um menschliche Puppen und Identitätskrisen geleitet. Uns bleibt das Lachen im Halse stecken, bevor es umso stärker herausplatzt, es bricht das Herz vor Rührung, und der Kopf schüttelt vor Verblüffung. Skurril und abwegig, dabei so naheliegend und schlüssig wie die Gladiatoren in „Ein Turnier“, die über Literatur diskutieren. So wichtig für den Leser und seine Leidenschaft.

„Gott auf dem Tanzklo“

Im dritten Band dieser Sammlung sind hauptsächlich kürzere Texte zusammengestellt. Spekulationen während einer Bahnfahrt, eine Beerdigung, eine Puppensammlerin, ein seltsamer Apparat, der jemandem auf den Kopf fällt, ein entnervter Katzenhalter, Gedanken über eine Dreiecksbeziehung anhand von Seife, und am Schluss eine Horrorstory in der Südsee. Dazwischen lernen wir Henry und Tedesco kennen, den Exfreund von Nyxie aus „Nyxie Zombie“. Beide mit sich und der Umwelt hadernde junge Männer, die auf etwas warten oder etwas tun wollen, was nie wahr werden braucht oder kann. Der persönliche Dreiteiler „Gott auf dem Tanzklo“ thematisiert die zähe Beschäftigung mit einer Frau, ein Blick in die Gedanken, Schlussfolgerungen und Neurosen des Autors, mit der Frage nach Liebe und Hass. Insgesamt öffnet dieser Band die Tür zur Persönlichkeit des Autors und bewegt sich trotz der ausgefallenen Ideen auf überraschend realem Pflaster. Es sind teils Alltagsbegegnungen, Berührungen der Liebe und die Ablehnung derer.

L.V.

„Ruburs Weg“

Dieser Band, der erste des Jahres 2013, verbindet die literarische und grafische Arbeit des Autors und beschreibt eine Reise vom Einsamen zum Gemeinsamen, ein Wechsel vom Schein zum Sein, aus der Lüge zur Wahrheit. Guido Ahners Prosastil wird hier mit einer neuen Perspektive auf das Selbst verknüpft und erzählt uns in teilweise hypothetisch-poetischen, teilweise bewusst profan gehaltenen Geschichten über die Umwege, die wir einschlagen, bevor uns das Wesentliche in seiner Klarheit erscheint und besänftigt. Mit diesen Texten, die 2012 und 2013 entstanden sind, hat der Autor seinem Spektrum eine neue Dimension hinzugefügt, die einen kundigen Leser seiner Arbeit zunächst erstaunen mag. Doch bei längerer Betrachtung setzt sich die Erkenntnis durch, dass hier kein Saulus zum Paulus geworden ist, sondern ein Mensch etwas hinzugewonnen hat, das seinen Platz in einer breiten Palette einnimmt.

H.S.

„Lord Deluxe“

Die 9 Kurzgeschichten aus dem Jahr 2013 schaukeln zwischen den Verhängnissen menschlicher Unzulänglichkeit, phantastischen Begebenheiten und zarter Besinnlichkeit, angereichert mit bizarren „Inhalten“, wie bei der titelgebenden Geschichte, oder einem vor falschen Begriffen strotzenden Brief an eine Geliebte. Auch Satirisches wird präsentiert, wie in „Kontaktimprovisation“, die uns die Absurdität der pädagogischen Korrektheit vorführt, und alleingelassen mit den Rätseln werden wir nach einer Traumdeutung mit Jesus oder mit der Endsituation aus „Mein Freund Lennox“. Der Erzähler lässt uns teilhaben und gleichzeitig auf clevere Weise im Regen stehen, beweist jedoch ein weiteres Mal, welch ein krummes Gefäß der Mensch sein kann, und dass es manchmal unmöglich ist, es wirklich zu verstehen, genau wie die bedauernswerte Pizza, die mit ihrem zukünftigen Verspeiser ein Telefonat führt ...

L.V.

Altes Japan

„Kokoro - das verwirrte Herz“ (2019) 

Eine Sammlung von vier Kurzgeschichten, die im Japan des 16. und frühen 17. Jahrhunderts spielen. Die vier Geschichten beginnen mit der Verwirrung des verliebten Jünglings Akito, der an der Ehrlichkeit seiner Angebeteten zweifelt und einen Samurai anheuert, um sie zu töten. Danach begleiten wir zwei flüchtige Konkubinen, die gemeinsam mit einem irren Flötenspieler eine verlassene Festung besetzen. Anschließend beobachten wir eine verdeckte Operation, in der sich ein junger Samurai als Sohn des Fürsten ausgibt, den er eliminieren soll. Und zuguterletzt erleben wir, wie sich eine Samurai-Kriegerin in einen feindlichen Ninja verliebt, von ihm schwanger wird und ein ungewöhnliches Kind zur Welt bringt …

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Älteres, Wilderes, Bekloppteres

„Hodenstaude“

13 Horrorgeschichten, geschrieben in den 90'er Jahren. Einige wurden damals in Fanzines und Little-Mags veröffentlicht und bei Lesungen präsentiert. Für Fans und solche, die es werden wollen ein Must-Have, für Neulinge ein guter Einstieg in die Welt des Bodyhorror.

"Das, was die Menschen Zartheit, Umsorgtheit nennen, das hatte er nun zum ersten Mal bei einem mutierten Huhn erfahren." (Chick)

"In den Gliedern loderte Erwartung, sie verstrickten sich flüsternd in Spekulationen, und eines unter ihnen, ein philosophischer Fuss, erkannte den Mann als seinen Vater." (Gemeinschaft)

"Dominique stach mit einem tiefgeilen Hurenblick in seine Männlichkeit, während sie den losen Fingernagel zwischen ihren Lippen hervorklappte und zurück auf den Teller legte, neben die Petersilie." (LeichenShowhaus)

G.A.

„Schlachten“

13 Stories um Frauen und dumme Schriftsteller, um das Labile und Verwandelte, über die Schlachten des Lebens, mit einer groben Pinzette seziert und verlacht. Diese Gechichten aus den Neunzigern experimentieren, verknüpfen und sinnieren sogar, wenn es sein muss. Aber nie für lange. Ein fast geiles Mädchen und ein treuer Hund, eine wandernde Feder und Männer, die Beulen hauen, Mobber als Mörder und ein Mann mit kosmischer Tätowierung.

G.A.

„Arschfresser“

13 Kurzgeschichten vom rezeptfreien Leben, von gewinnenden Verlierern und verrosteten Überraschungen. Einige dieser Ergüsse sind in den Neunzigern in kommerziellen Druckerzeugnissen erschienen und wurden sogar einem Lesungspublikum zugemutet. "Dann klingelte das Telefon. Es war Jaqueline. Eine wundersam beknackte Schönheit mit einem Riss in der Hypophyse. Wenn man nicht aufpasste, dann rammte sie einem das Knie in die Eier, wenn man sie küsste, oder pisste sich in die Hosen, wenn man glaubte, mit ihr vernünftig zu reden. Sie klang außerordentlich kuschelig und lieb" (Kohle, mit Jaqueline und noch ziemlich nüchtern)

G.A.

„Fratze“

13 Kurzgeschichten aus drei Jahrzehnten erzählen von zerrütteten Zuständen und Sinnkrisen, manchmal lapidar, manchmal überraschend detailliert. Da liegt ein Kopf am Strand, da muss eine Raubkatze Menschen therapieren. Und es wird eine Frau, weil rechtsradikal, zum Opfer eines Mordes. Das Leben selbst kriecht wie eine Raubkatze von hinten an uns heran und schlägt uns die Klauen in den Nacken. Da gibt es ein Lokal, in dem ein finsterer Mann seltsame Worte erfindet, während ein Warzenschwein einen Auftritt vor Kindern einstudiert und sich an einem der Tische ein paar Leute beraten, bei denen es sich um die Baader-Meinhof-Gruppe handeln könnte. Und am Schluss sind wir Zeuge einer erotischen Zeitreise, in der sich tatsächlich Versöhnung finden lässt. Guido Ahner hat in diesem Band Geschichten zusammen gestellt, die sich etwas von denen der anderen drei Bände unterscheiden, obwohl man auch hier die bekannte Liebe zum Grotesken nicht vermissen muss. Wenn man die übrigen drei Bände kennt, wird dieser zum Muss. Wenn nicht, dann erst recht.

L.V.

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